
Die Website basiert auf einer Drogen-Lehrsammlung der Firma Merck. Diese Drogensammlung wurde mir während meines Praktikums (in der St. Konrad Apotheke in München, Haar) von Apothekerin Marianne Reisen (Alte Apotheke in Bergen-Enkheim) geschenkt. Die Gläschen wurden in einer mühsamen 3 wöchigen Prozedur von mir gereinigt. Dazu wurden die Drogen aus dem Glas in ein sauberes Gefäß ausgeschüttet, die Gläschen mit Aceton gereinigt und mit dem Fön wieder getrocknet. Der Korken wurde mit Korkfett eingeschmiert, die Drogen wieder eingefüllt und das Glas mit dem Kork wieder verschlossen. Ein herzliches Dankeschön an meinen damaligen Chef (Apotheker Abachi), der mir nicht nur die zeitliche Freiheit gelassen hat, meiner Liebe zu den Drogen zu frönen, sondern auch noch seinen gesamten Vorrat an Aceton zum Aufbrauchen zur Verfügung gestellt hat.
Als Pharmazie Student in München hat man nun noch viele andere Dinge, die einen von solchem Hobby ablenken können. So verschwand nach dieser First Class Wellness Behandlung die Drogensammlung in einen Stahlkoffer, der von den vielen Ortswechseln seiner Besitzerin folgte. Wohlgemerkt immer gut dunkel verschlossen, trocken und stoßfest gelagert.
Nun schrieb ich vor einem halben Jahr einen Artikel für eine PTA-Zeitschrift (Die PTA in der Apotheke) zum Thema Datenbanken und Heilpflanzen und erinnerte mich an diesen Koffer. Nach 22 Jahren und ca. 4 stündigem Suchen auf dem Dachboden, fand sich die Drogensammlung wohlbehalten unter einigen alten Apothekenstandgefäßen (im Keller!) wieder. Der Koffer wurde geöffnet und es war wie Weihnachten: Die Drogen waren in bestem Zustand und ließen die Zeit als Pharmaziepraktikantin wieder in mir auferstehen.
Der nächste Urlaub wurde genutzt, um die Gefäße und die Drogen für einen Phototermin herauszuputzen. Dabei wurde die Putzorgie aus der Praktikantenzeit noch einmal wiederholt. Diesmal haben mir meine beiden Söhne (Henrik und Marko Roth) dabei geholfen, sonst hätte der eine Urlaub nicht ausgereicht.
Voller Spannung gingen wir danach samt Stahlkoffer und den herausgeputzten Drogen zu unserem Fotographen (Foto Sommer in Bad Vilbel) und machten in seinem Studio professionelle Fotoaufnahmen. Es musste jede einzelne Droge liebevoll von ihrer besten Seite gezeigt werden. Nach etwa 4 Stunden und ca. 50 Gigabyte Daten im Raw-Format, wurde die letzte Droge wieder in ihren Koffer zurückgepackt. Jetzt erzählte Eugen Sommer, er hätte die Woche davor Aufnahmen von einer Platte mit Partyhäppchen gemacht. Er hätte sie danach aufessen dürfen. Wie das denn nun mit den Drogen sei? Da bat ich ihn nur, nicht gleich mit den Brechnusssamen anzufangen, sonst würde ihm das Strychnin darin sicher einige Unannehmlichkeiten bereiten.
Zu guter letzt mussten die Drogen noch auf die moderne Welt des Internets vorbereitet werden. Hier half mir mein Sohn Marko Roth, der alle Fakten zu den Drogen in eine Datenbank erfasste. Henrik Roth wiederum entwarf ein Webdesign, um den Drogenbildern auch im Internet einen standesgemäßen Rahmen zu geben.
Ich freue mich sehr, dass jetzt endlich alles fertig ist. Es hat viel Spaß gemacht die Drogen aus ihrem traurigen Dasein im Stahlkoffer in der Website www.drogensammlung.de wieder aufleben zu lassen.